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Mein Soundtrack of 2015

Seit ich (seit etwa einem Jahr) wieder mit dem Auto zur Arbeit fahre, verbringe ich wieder deutlich mehr Zeit mit dem Hören von Musik. Ich bin zwar schon immer ein großer Musik-Fan, aber in den letzten Jahren bin ich meist und viel mit dem Zug zur Arbeit gefahren und hab mich auf der Fahrt dann doch eher mit Lesen beschäftigt. Da ich mit Hörbüchern aber nicht viel anfangen kann (ich habe das letztes Jahr mal erprobt, bin aber in die Sache nie richtig reingekommen), verbringe ich die Zeit im Auto (dank Berufsverkehr auf der A8 gerne um die anderthalb Stunden am Tag :-P) meist mit dem Hören von Mp3s.

Radio höre ich gar nicht, da es mir tierisch auf den Wecker geht (immer die gleichen Chart-Hits, pseudo-künstlerische jammerige deutsche Pop-Musik mit „ich kann die Welt nicht ertragen“ oder „schmalzige Liebe“ Texten, Werbung, ständig Nachrichten, Verkehrsinfos, doofe Gewinnspiele, Werbung und überdrehte gut gelaunte Radiomoderatoren am frühen Morgen, ich bin dagegen geradezu allergisch und vor allem SWR3 finde ich ist eher eine Krankheit als ein Radiosender). Und da ich, weil ich wieder viel mehr Musik höre, auch wieder viel mehr Musik kaufe, möchte ich hier mal meine persönlichen Highlights von 2015 vorstellen. Das sind teilweise Alben, die auch 2015 veröffentlicht wurden und teilweise ältere Alben, die ich 2015 entdeckt habe (da ich ja kein Radio höre, schaffe ich es öfters „neue“ Künstler zu entdecken, die grade ihr 6. Studioalbum rausgebracht haben oder so).

Hier also meine persönliche Top 12 von 2015 (eigentlich hätte es eine Top 10 Liste werden sollen, aber ich bin halt schlecht im Streichen):

  1. Helene Fischer – Farbenspiel Live – die Stadiontournee – Helene hat es ja irgendwie geschafft mich mit einem derartigen Fan-Virus zu infizieren, der sogar noch meine Teenie-Begeisterung für Madonna und Guns N’Roses weit übertrifft. Und das obwohl ihre eigene Musik rein stilistisch gar nicht wirklich mein Ding ist (nein ich höre sonst keinen Schlager und es ist durchaus etwas nervig, dass man wenn man Helene CDs kauft, dann ständig Werbung für „Michelle“ – igitt! – , „Howard Carpendale“ und „Udo Jürgens“ auf Facebook eingeblendet kriegt…nein ich möchte keinen Udo Jürgens Schoko-Adventskalender kaufen 😛 – was es alles gibt 😀 )  und sie ansonsten auch gerne Songs singt, die ich eigentlich nicht mag (kitschige Disney-Musical Songs, Cover-Songs von Künstlern, die ich nicht ausstehen kann – wie Bryan Adams oder Bon Jovi und Power Balladen die man im Original schon 50 000 x zu oft gehört hat wie „My Heart will go on“ oder „The Power of Love“). Irgendwie schafft sie es aber immer, dass ich das Ergebnis davon sogar geil finde, wenn ihr das bei mir so gelingt und das repräsentativ ist, ist ihr überwältigender Erfolg nicht verwunderlich. Das Live-Album der Stadiontournee finde ich genial, weil Helene live einfach klasse singt (bei 90% aller anderen Künstler sind Live-Alben eher ernüchternd…), die Arrangements ihrer Live-Songs immer genial sind und ich bei der Stadion-Tour live dabei war und das Album somit eine tolle Erinnerung darstellt. Außerdem hat es Helene bei dieser Tournee tatsächlich mal geschafft auch bei den Cover Songs so halbwegs meinen Geschmack zu treffen (z.B. ist „The Rose“ von Bette Midler eins meiner absoluten Lieblingssongs).
  2. Janet Jackson – Unbreakable – der 2. Platz kam für mich etwas überraschend, da ich Janet Jackson gar nicht mehr groß auf dem Schirm hatte. Ich mag aber ihre Alben aus den 80ern sehr gerne und auch eins ihrer etwas neueren Alben („The Velvet Rope“, wahrscheinlich auch schon 20 Jahre alt oder so), aber nachdem ich eine etwas merkwürdige Rezension zu ihrem Album bei Spiegel Online gelesen habe, die mich zumindest auf das Album aufmerksam gemacht hat, hab ich mir das gleich gekauft und ich muss sagen, ich finde es richtig richtig geil. Tolle Mischung aus eher chilligen Songs, typischem „Jackson-Sound“ und extrem angenehm zu hören. Vermutlich fehlt auf der CD ein „großer Hit“, aber dafür sind fast alle Songs gut und ich höre das Album grad rauf und runter.
  3. Jennifer Rostock – Schlaflos – „Jennifer Rostock“ ist meine absolute deutsche Lieblingsband im Moment und „Schlaflos“ ist meiner Meinung nach ein absolutes Ausnahmealbum, allein „KBAG“ habe ich dieses Jahr vermutlich 1000x gehört. Geile Mischung aus ernsthaften Songs (wie „Schlaflos“, der richtig unter die Haut geht) und Songs die richtig abrocken und Spaß machen (wie „Wenn der Vodka 2x klingelt“ und „KBAG“).
  4. Madonna – Rebel Heart – Ich bin ja schon seit Jahrzehnten Madonna Fan. Alle ihre Alben und Touren der 80’er und 90’er finde ich absolut genial und auch vieles aus dem neuen Jahrtausend. Die letzten Jahre waren dann aber doch etwas zäh und ihre letzten beiden Studioalben fand ich tatsächlich auch mit viel Fan-Wohlwollen nicht wirklich gut. „Rebel Heart“ ist aber definitiv eine Kehrtwende und wirklich wirklich gut und für mich mal wieder ein Highlight.
  5. Nena – Oldschool – Noch eine „alte Heldin“, ich mag Nena ja schon immer (sie reiht sich nahtlos in die lange Liste von Promis ein, die ich total mag und sonst fast keiner – ich mag neben Nena z.B. auch Katja Riemann und sogar Sylvie Meis) und nachdem sie ähnlich wie Madonna längere Zeit eher durchwachsene Alben rausgebracht hat, finde ich Oldschool mal wieder richtig toll. Vor allem das selbstironische und etwas zickige „Berufsjugendlich“ hat es mir angetan.
  6. Shelby Lynne – I can’t imagine – ich habe schon lange eine Vorliebe für amerikanische Country Musik. Shelby Lynne ist in Deutschland relativ unbekannt, aber ich mag ihre warme Country typische Stimme sehr gerne und sie macht ruhige gechillte Country/Folk-Pop Musik.
  7. The Essential Dixie Chicks – Die Dixie Chicks sind mal wieder so eine Band, die ich besonders spät entdeckt habe (natürlich hatte ich schon von Ihnen gehört, aber mich nie mit ihrer Musik beschäftigt), nämlich als es sie schon gar nicht mehr gab. Aber sie machen richtig geile Country Musik, Old School und schnörkellos. Außerdem haben sie den Mut bewiesen sich mit George Bush und seiner Politik anzulegen.
  8. Johnny Cash: American III Solitary Man – Johnny Cash finde ich schon ewig toll und ich habe schon Einige seiner Alben. Dieses  Jahr kam „Solitary Man“  hinzu, ein Spätwerk, das ich aber besonders gelungen finde. Und wer einmal „One“ von Johnny Cash gehört hat, wird sicher nie mehr die U2 Version hören.
  9. Sia – Some People Have Real Problems – Sie hatte dieses Jahr großen kommerziellen Erfolg mit ihrem Album „1000 Forms of Fear“, aber ich muss sagen, dass mir ihre älteren Alben deutlich besser gefallen, da sie etwas origineller und alternativer waren und stilistisch mehr mein Ding. Von den 4 Alben, die ich von ihr gekauft habe, ist „Some People have real Problems“ mein absoluter Favorit. Geht eher in die Richtung Jazz/Electro/Soul/Pop und ist nicht so kommerziell Mainstream-Pop-mäßig produziert wie ihre aktuelle Musik. Ihre verwaschene Art zu singen muss man aber mögen, ich find’s irgendwie geil.
  10. Jessie J – Sweet Talker – Nach dem ganzen Country geht’s deutlicher poppiger und moderner weiter. Jessie J hat Power, ihre Musik ist richtig geil zum Dampf ablassen und tanzen (man darf bloß nicht den Fehler machen die Texte zu übersetzen, dagegen sind Helene Fischer Texte Literatur ;-)).
  11. Leslie Clio – Eureka – Leslie Clio ist eine deutsche Pop-Sängerin, die Englisch singt und es völlig überzeugend schafft dabei nicht wie eine deutsche Pop-Sängerin zu klingen, die englisch singt und die richtig gute Soul/Pop Musik macht. Leider finde ich ihr 2. Album „Eureka“ trotzdem nicht ganz so gut wie das erste, da es deutlich „mainstreamiger“ geworden ist und etwas von dem Besonderen verloren gegangen ist, das ihr erstes Album ausgemacht hat, aber es ist immer noch ein richtig nettes Album.
  12. Udo Lindenberg: MTV Unplugged – Live aus dem Hotel Atlantic (Doppelzimmer Edition)- Udo Lindenberg ist irgendwie so jemand den es seit meiner Kindheit schon immer gibt. Ich hab ihn aber nie groß beachtet, dann aber vor ein paar Jahren hat mir „Stark wie zwei“ als Album gut gefallen und seitdem höre ich ihn richtig gerne. Sein Musical würde ich auch gerne sehen. Aus irgendwelchen Gründen stört mich sein nuscheliger Gesangsstil auch kein bisschen (wohingegen ich Herbert Grönemeyer deswegen kaum hören kann). Das MTV Unplugged Album ist toll, weil auch ein paar richtig geile Duette drauf sind, mit Künstlern, die ich auch sonst toll finde wie Jennifer Weiss von Jennifer Rostock, Inga Humpe und Alina Süggeler von Frida Gold). Meine Lieblingssongs von dem Album sind „Horizont“, „Ein Herz kann man nicht reparieren“ und „Cello“.

4 Gedanken zu „Mein Soundtrack of 2015“

  1. Whaaaaa, schon der erste Jahresrückblich :p

    Ich finde es witzig, dass auf den Spitzenplätzen nur Frauen sind.

    Und es wunder mich nicht, dass Du Sängerinnen magst, die sonst keiner mag. War im Eiskunstlaufen auch schon immer so 😉 . Ich erinnere mich noch gut daran, wie alle meinten, Albena Denkova wäre ja sooo nett und Tatjana Navka eine unnahbare Diva. So what, dafür schläft man bei Navkas Programmen nicht ein. Mal abgesehen davon, dass Tatjana Navka auf mich nie einen unnahbaren Eindruck gemacht hat. Sie hat sich den Fans nur einfach nicht aufgedrängt…

    1. Eigentlich wollte ich den Musik-Jahresrückblick ja auch erst zum Ende des Jahres schreiben, aber dann bin ich ja heut morgen um 4:30 aufgewacht und hatte plötzlich so viel Zeit übrig 😉 Und ich glaube nicht, dass sich an der Liste noch viel ändert. Das einzige Album das mich noch interessiert ist das von Adele (würde die Frauenquote nur noch mehr erhöhen 😛 ).

      Ich hab . Entweder er ist

      1. Oops, zu früh abgeschickt die Antwort. Ich hab das Gefühl mein Geschmack geht immer knapp am „Coolen“ vorbei. Entweder er ist ZU Mainstream oder nicht Mainstream genug 😀 Musik, die ich mag kommt irgendwie auch nie im Radio, mit wenigen Ausnahmen (wahrscheinlich hör ich auch deswegen ungern Radio). Und mit dem was dieses Jahrzehnt so „hip“ ist, kann ich eh nix anfangen. Ich hör mir manchmal die aktuellen Charts bei Spotify an und ich kenn die Songs dann nie und die hören sich alle gleich an, so komisch Dance-Pop mäßig. Da konnte ich musikalisch mit den 80ern und 90ern irgendwie mehr anfangen.

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